Seit vielen Jahren hören auch Sie sicherlich den Begriff „Smart Home“. Wann dieser zum ersten Mal verwendet wurde ist heute nicht mehr nachzuvollziehen, aber die ersten Geräte und Produkte um diesen Begriff herum halten seit der Jahrtausendwende mehr und mehr Einzug in unseren Alltag. Die Technologie in diesem Bereich des sogenannten „Internet of Things“ (IoT) macht rasante Fortschritte. Smart Home steht daneben auch in enger Verbindung zum „Smart Metering“, also der Messung und intelligenten Steuerung des Energieverbrauchs.
Smart Home heißt übersetzt „kluges” oder „intelligentes Heim”. Dies scheint sich als Oberbegriff in der Öffentlichkeit durchzusetzen, obwohl man in Zusammenhang mit Marketingaktivitäten von vielen Herstellern auch Synonyme, wie „Smart living“, „Intelligent Home“, „intelligentes Wohnen“ oder „eHome“ finden kann, die woanders nicht auftauchen.
Unter Smart Home werden Systeme und Verfahren in Wohnungen und Häusern verstanden, die nicht nur den Komfort und die Lebensqualität steigern, sondern auch für mehr Sicherheit und ökonomisch wie ökologisch implizierte Energieeffizienz sorgen sollen. Dies geschieht auf der Basis miteinander und nach außen vernetzter Geräte, Installationen und automatisierter Abläufe, die zu Hause über ein Panel oder aus der Ferne mit dem Smartphone oder Tablet gesteuert werden können.
Was gehört zum Smart Home?
Um ein funktionstüchtiges Smart Home aufzubauen, benötigen Sie fünf Komponenten bzw. Gruppen von Komponenten. Dazu zählen die Endgeräte, die Eingabegeräte, Sensoren, die Vernetzungstechnologie via Funk oder Kabel sowie als zentrale Steuerungseinheit ein so genanntes Gateway. Teilweise ist heutzutage auch noch die Verwendung mehrerer Gateways parallel notwendig, da nicht alle Hersteller mit offenen technischen Standards arbeiten, die eine wirklich zentrale Steuerung ohne weiteres möglich machen würden
Was zählt als Endgerät?
Endgeräte oder Aktonen, umfassen alle Geräte, die in die intelligente Hausautomatisierung miteinbezogen werden sollen. Dazu zählen Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen, Wasserversorgung, Gartenbewässerung, Innen- und Außenbeleuchtung, Rollläden, Tore und Jalousien, Kameras, Medien wie Mehr-Raum-Musiksysteme, Digitalreceiver oder Fernseher, Waschmaschinen, Kühlschränke, Herde oder Türsprechanlagen und vieles mehr.
Wie kann ich mein Smart Home steuern und welche Funktionen erhalte ich?
Ob klassische Schalter an der Wand, Touchdisplays im Flur, Spracheingabe, Tablets oder Smartphones – für die Eingabe der Steuerungsbefehle gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Eingabegeräte dienen als Schnittstelle zwischen Mensch und Smart Home System, mit denen Anweisungen übermittelt, aber auch Endgeräte auf ihre ordnungsgemäße Funktion überprüft werden können. Sind die Lichter im Keller aus? Stimmt die Temperatur im Wohnzimmer? Haben sich die Rollläden im Erdgeschoss geschlossen? Ist die Gartenpumpe eingeschaltet bevor die Gartenbewässerung eingeschaltet werden soll? All dies kann kontrolliert und bei Bedarf über die entsprechende App oder vollautomatisch korrigiert werden.
Wie helfen Sensoren bei der benutzerunabhängigen Steuerung?
Die Sensoren sind notwendig, um die Ist-Zustände der Endgeräte und ihrer Funktionen zu registrieren bzw. bei bestimmten Werten Meldungen an das Gateway zu liefern. Stellt beispielsweise ein Sensor fest, dass es anfängt zu regnen, prüfen andere Sensoren, ob Türen und Fenster geschlossen sind. Falls nicht, wird der entsprechende Befehl erteilt. Ein anderer Sensor liefert die Info, dass die gewünschte Raumtemperatur erreicht wurde. Daraufhin wird die Heizung heruntergeregelt. Auch können Sie beispielsweise einstellen, dass beim Verlassen der letzten Person im Haus alle Lichter ausgeschaltet werden, die Heizung abgesenkt wird und die Rollladen geschlossen werden. Erreicht im Sommer die Sonne einen bestimmten Stand und ist gleichzeitig die Außentemperatur ausreichend hoch, werden beispielsweise alle Jalousien an der Südwestseite abgesenkt. Der Akku des Elektroautos wird nur aufgeladen, wenn die Solarzellen auf dem Dach dafür genug überschüssige Energie produzieren und die Batterie des Hauskraftwerks bereits voll ist.
Jede Funktion des Smart Home Systems benötigt also ihre spezifischen Sensoren. Viele Sensoren sind heutzutage schon in neuen Geräten eingebaut, oder können einfach nachgerüstet werden, wenn die Geräte gut zugänglich sind. Für Elektroinstallationsarbeiten in diesem Zusammenhang arbeiten wir mit einem vertrauensvollen Partner vor Ort zusammen.
Kann ich das nachrüsten oder muss ich viele neue Kabel verlegen lassen?
Die Vernetzung ist notwendig, damit alle Endgeräte miteinander und mit dem Gateway kommunizieren können. Hier dominieren Funk- und kabelgebundene Smart Home Systeme. Wenn Sie sich für eine kabelgebundene Lösung entscheiden, benötigen Sie eine ausgeklügelte Planung, um nicht nur für gegenwärtige, sondern auch zukünftige Situationen vorbereitet zu sein. Funkgesteuerte Lösungen, über bestimmte Protokolle wie ZigBee oder über WLAN, eignen sich vor allem für Bestandsgebäude oder Altbauten, da hier nicht in die Bausubstanz eingegriffen werden muss. Sie sind auch für Mietwohnungen von Vorteil, denn bei einem Umzug nehmen Sie sie einfach mit und installieren sie im neuen Heim.
Wo laufen die Daten zusammen und kann ich das von außen steuern?
Die Schalt- und Kommunikationszentrale Ihres Smart Home Systems empfängt sämtliche Sensordaten und vergleicht diese mit den Soll-Werten. Bei Bedarf erteilt das Gateway Befehle an die jeweiligen Endgeräte. Gleichzeitig ist es die Schnittstelle zu den Eingabegeräten. Je nach Ausstattung können einzelne Endgeräte darüber auch direkt angesteuert werden. Eine eventuelle Anbindung des Systems ans Internet erfolgt ebenfalls über das Gateway.
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